Fehldiagnose Somatisierungsstörung:

Die Somatisierungsstörung ist Standardinhalt der Medizinerausbildung. Als Beispiel eine Prüfungsaufgabe:

In Ihrer Praxis wird wiederholt eine 40-jährige Patientin vorstellig, mit wechselnden körperlichen Symptomen. Am Anfang standen gastrointestinale Beschwerden im Vordergrund, wie Übelkeit, Blähungen und Bauchschmerzen. Die Untersuchungen des Magen-Darm-Trakts ergaben keinen organischen Befund.

Vier Wochen später klagt die Patientin über häufiges Herzstolpern und ein Ziehen in der Brust, Schweißausbrüche und körperliche Erschöpfung. Auch hier findet sich bei der kardiologischen Untersuchung kein organischer Befund.

Später stellt sich die Patientin mit seit mehreren Monaten bestehenden allgemeinen Muskelschmerzen in Ihrer Praxis vor, und berichtet, dass sie aufgrund der Schmerzen häufig krankgeschrieben ist und der Arbeitgeber sie bereits unter Druck setzt.

Sie gibt an, dass die Beschwerden bestünden seit sie denken kann und keiner ihrer bisher aufgesuchten Ärzte etwas gefunden habe, obwohl es ihr so schlecht geht. Sie hat den Eindruck, dass man ihr nicht helfen wolle. Das einzige Medikament (Tavor), welches ihr etwas Linderung verschafft hat, will ihr kein Arzt mehr verschreiben. Sie hat bereits Psychotherapie in Anspruch genommen, dadurch aber keine Verbesserung erfahren.

Welche Verdachtsdiagnose ist hier in erster Linie zu stellen?

Als richtige Antwort wird Somatisierungsstörung erwartet.

Dieses Beispiel beschreibt eine Arzt-Odyssee die viele Fabry-Patienten Tag für Tag erleben.